Vertrauen.

Vier Liter Superbenzin habe ich getankt. Nicht, weil ich das innovativste Vierliter-Auto besitze, sondern weil auch vier Liter Superbenzin aus meinem Selbstzünder keinen Superdiesel machen, sondern immer einen ungewollten Stillstand: Entweder man merkt es vor dem Zünden des Motors oder aber der Motor meldet es mit einem sprichwörtlichen Motorschaden beim Fahren. Ich hab’s nach wenigen Sekunden, vier Litern und sechs Euro bemerkt. Danach folgten gefühlte vier Milliarden Fluchworte.

Nun bin ich in Thalwil oberhalb einer Tankstelle aufgewachsen und ich meinte mich zu erinnern, dass man früher im Winter ein paar Liter Benzin zum Diesel mischte. Also, dachte ich, sollten vier Liter auf eine Vollbetankung von 65 Litern keinen wahnsinnigen Einfluss haben. Ich nahm mein Handy zur Hand und suchte nach „Idiot Benzin Diesel“, was komischerweise nichts ergab. Die Suche nach „Benzin in Diesel getankt“ war erfolgreicher. Die TCS-Seite schreibt: Alte Autos – kein Problem; neue Autos – Stopp, aus & Amen.

Ich telefonierte, ein Abschleppdienst kam, sah, schmunzelte und schleppte uns in die nächste Garage nach Darmstadt. Während der Fahrt suchten wir online nach einem Hotel.

Abends ging mir durch den Kopf, dass ich – hätte ich ein Auto aus den 80er Jahren gehabt – den Tank nach meinem Missgeschick mit Diesel gefüllt und weitergefahren wäre. Dies, weil ich den Informationen auf der Website vertraute.

Wir empfinden Websites dann für vertrauenswürdig, wenn man die inhaltliche Glaubwürdigkeit überprüfen kann, der Absender erkenn- und identifizierbar ist, das Design dem Inhalt folgt, die Seiten einfach und funktional aufgebaut sind, die Informationen aktuell sind und keine offensichtlichen Fehler aufweisen. Und wenn dann noch Mitarbeiter zu sehen sind, welche die professionelle Glaubwürdigkeit untermauern, schliesst sich der Kreis.

Gut habe ich meiner Erinnerung misstraut.