Das Ende der Pixeldesigner

Früher designten wir Websites auf eine VGA-Grösse von 640 x 480 Pixeln. So einfach war das.

Doch schon gegen Ende des letzten Jahrtausends setzten sich Bildschirme mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixeln durch: Die Optimierung wurde umgestellt, die Layouts erlaubten mehr Inhalte in der Breite. Als sich dann ein paar Jahre später mit dem XGA-Standard die Pixelzahl weiter auf 1024 x 768 vergrösserte, kamen – aufgrund der Verbreitungsdiskussion («Haben wirklich schon alle XGA?) – erste Kompromisse beim Design von Websites auf: Um eine «schöne» Sichtbarkeit beizubehalten, wurden Websites sehr oft auf 800 x 600 Pixel gelayoutet und eingemittet, so, dass man sie auch auf XGA-Bildschirmen halbwegs anschauen konnte, ohne gleich in Ohnmacht zu fallen.

Die Progressiven unter uns designten direkt auf 1024 Pixel Breite und lösten die ersten, breit geführten Diskussionen über «echtes» Webdesign contra «angepasstes Offline-Design» aus.

Dass die Entwicklung nicht aufhörte, sondern dass die Bildschirmgrössen mittlerweile ins unendliche Pixeluniversum reichen und gleichzeitig – aufgrund der mobilen Geräte – dennoch einen «endlichen» Rahmen haben, ist ein wunderschönes Mandelbrot-Paradoxum, mit dem sich jeder ernst zu nehmende Designer auseinandersetzen muss.

Gute Designer haben schon lange aufgehört mit «Pixeln» zu designen oder nach Bildschirmgrössen zu fragen. Die wirklich professionellen Designer entwerfen heutzutage Website-Elemente oder Komponenten und nicht starre Layouts, und sie sind viel näher beim Entwickler angesiedelt, als das vielen von ihnen lieb ist.

Das aber ist der Lauf der Dinge: Und heute ist das Internet – ganz ehrlich – viel geiler (!), als es vor 20 Jahren war.

Nur haben das noch nicht alle Designer begriffen.