Mit drei Klicks zum Glück!

Beängstigend, wie sich Dinge, Regeln und Abläufe in den Köpfen der Menschen verankern können und dann jahrelang Gültigkeit behalten, obwohl die Technologie sich weiterentwickelt hat.

Die 3-Klick-Regel war schon öfter Thema in unserem Newsletter, weil sie immer wieder als Argument für verschiedene Dinge herhalten muss oder darf.

Dass sie Sinn ergibt, steht ausser Diskussion. Die grosse Frage, die sich jedoch in allen konzeptionellen Gesprächen ergeben darf, ist, ob sie dogmatisch eingehalten werden muss oder ob es mittlerweile auch andere Konzepte gibt, die diese Regel beeinflussen oder gar entschärfen können.

Die 3-Klick-Regel entstand in den 90er-Jahren, als die Internetverbindungen noch ziemlich langsam waren und jeder Klick eine Wartezeit von einer halben Ewigkeit bedeutete – und so wurde im Sinne der Benutzerfreundlichkeit definiert, dass man mit maximal drei Klicks zum Ziel gelangen sollte.

Dass diese Regel ziemlich viele Implikationen konzeptioneller Art mit sich bringt, steht ausser Frage, denn sie verlangt, dass auch hochkomplexe Strukturen auf drei Benutzerklicks optimiert werden müssen: Dies jedoch führt zu teilweise völlig absurden Navigationsmenüs, die zur Einhaltung der Klickregel eine bedenkliche Anzahl an Unterpunkten enthalten – und genau dabei widersprechen sich die 3-Klick-Regel und der Grundsatz, wonach Menüs nicht mehr als fünf, maximal sieben Inhaltspunkte haben sollten, da der Mensch nicht mehr Themen auf einen Blick unterscheiden kann.

Heutzutage «rast» das Internet, und User merken mittlerweile gar nicht mehr, ob sie klicken müssen oder nicht – sie tun es einfach: Die Ladezeiten sind (im besten Fall) vernachlässigbar.

Und so auch manche Regel aus den 90er-Jahren – aus dem letzten Jahrtausend!

Bernardini + Schnyder ist darauf spezialisiert, Onlineprojekte mit drei und mehr Klicks zu konzipieren, zu realisieren und über ihren gesamten Lebenszyklus zu begleiten. 🙂