Das Internet ist kaputt!

Dass dies gar nicht sein kann, nicht sein darf (!), tut nichts zur Sache. Denn wenn das WLAN versagt oder das mobile Netz zickt, werden Menschen innerhalb von Sekundenbruchteilen ins Steinzeitalter zur Familie Feuerstein katapultiert.

Erinnern Sie sich?

Der legendäre Freudenschrei von Fred hat es vom Zeichentrickfilm in die Realität geschafft: «Yabba Dabba Doo!» ist heute – zumindest bei Menschen meiner Generation – ein gern gehörter und aktiv angewandter Aufschrei, wenn etwas gelingt oder das Internet endlich (!) «wieder» funktioniert.

Noch in den 90er-Jahren bezeichneten wir das Web als eine andere, surreale Realität, die möglicherweise Einfluss auf unseren Alltag haben würde. Die rasante Entwicklung der Technologien, die massive (und günstige) Verbreitung von Endgeräten wie Laptop, Tablet und Handy sowie die Aufgleisung neuartiger Dienste und Absatzkanäle haben unsere reale Welt ins Internet gebracht: Anfänglich übernahmen wir im Internet Konzepte aus unserem Alltagstrott, wie den «Warenkorb», funktionale, lineare und statische Abläufe («Kontaktformulare!»), oder wir publizierten wie Schulbuben Dokumentationen unverändert ins Internet – und übersahen dabei, dass die Welt auf Bildschirmen eigenen Gesetzmässigkeiten folgt.

Heute haben sich aber – welch Glück! – die Realitäten miteinander angefreundet und beeinflussen sich gegenseitig, zumindest dann, wenn Unternehmen die Potenziale beider Welten zu verbinden wissen.

Und dann geschieht’s, dass das Internet ausfällt, und wir denken, die Welt würde untergehen.

Aber so ist es nicht: Das Web ist nur ein Hilfsmittel für unsere Realität, so wie Fred Feuerstein nur eine Trickfilmfigur ist, auch wenn sein Freudenschrei mittlerweile Realität geworden ist.

Und ist diese «lebensnahe» Konvergenz nicht sackstark?

2 Gedanken zu „Das Internet ist kaputt!“

  1. Nein, die Welt wird nicht untergehen, wenn der Strom ausfällt. Die Welt ist nämlich meines Wissens ohne Elektrizitätswerke entstanden.
    Ich benutze jetzt gerade mein Handy als Schreibmaschine. Ist sehr praktisch. Aber wenn der Strom ausfällt, weiss ich, was ich zu tun habe, um weiterschreiben zu können – Moleskine und Faber Castell.
    Nein, die Welt geht nicht unter ohne Internet. Aber vielleicht macht es die kaputt, wenn in zehn Jahren niemand mehr von Hand schreiben kann.

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