Fragmentierung ist das neue Modewort

Von der Maschine zum Assistenten

Erinnern Sie sich an Namen wie «Archie» oder «Excite»? Gar an «Altavista», «Lycos» oder «Yahoo», die jahrelang den Suchmaschinenmarkt definierten und unter sich aufteilten?

Es gab tatsächlich einmal eine Welt ohne «Google»!

Das mag womöglich für junge Menschen eine ähnlich komische Vorstellung sein wie ein Telefon mit Wählscheibe, aber die grösste und erfolgreichste Suchmaschine der Welt startete in der Tat erst 1996 und war ab September 1997 unter dem heute bekannten Namen online.

Die damaligen «Suchmaschinen» haben mit modernen «Suchassistenten» etwa gleich viel Ähnlichkeit wie eine Kutsche mit einem 350-PS-Boliden. Wo es früher nur darum ging, Ergebnisse zu liefern, die den (potenziellen) Interessen des Anwenders entsprachen, erwarten Benutzer heute Antworten auf (Lebens-)Fragen. Suchmaschinen sind – in der Wahrnehmung – keine Maschinen mehr, sondern persönliche Assistenten: Sie wissen, wann der Regen einsetzt, kennen die beste Verbindung von A nach B, filtern das Web nach persönlichen Interessen und liefern auf so gut wie alle Fragen eine (scheinbar) plausible Antwort …

Wenn man Menschen beobachtet, die ins Telefon reden, bedeutet das nicht mehr zwingend, dass sie bekloppt sind oder aber telefonieren, sondern immer öfter, dass sie «Google & Co.» befragen.

Der Fortschritt bringt Veränderungen mit sich – ob gut oder schlecht sei dahingestellt.

Doch dass sich das Suchverhalten der Menschen verändert, sollte jedem Unternehmen bewusst sein, welches sich ein wenig mit seiner eigenen Auffindbarkeit im Internet beschäftigt: «Fragmentierung» ist dabei das neue Modewort – vereinfacht formuliert: Die Kunst, Informationen in verwertbare Einheiten zu stückeln, schafft Antworten, die Suchmaschinen geben.

Das ist für viele sicherlich die neue «Wählscheibe»!