Die heilige Barbara.

Ein einfacher Name genügt und schon feuern die Erinnerungen durch den Kopf: heilige Barbara, ungläubiger Vater, drei Turmfenster, vierter Dezember, Patronin der Bergleute und Tunnelbauer, Schützerin vor jähem Tod und Gewitter.

Die Legende dieses tapferen und mutigen Mädchens begleitet viele Menschen in schwierigen Situationen oder bei anspruchsvollen Herausforderungen und lässt sie trotz aller Widrigkeiten an das Gute glauben.

Mit Geschichten lassen sich komplexe Zusammenhänge erklären oder wichtige Botschaften verpacken, sodass sie emotional „berühren“ und – bestenfalls – Werte transportieren. Dadurch bleiben sie länger und stärker in Erinnerung und lassen sich blitzschnell wieder abrufen.

Ich bin kein Anhänger pseudophilosophischer Geschichten von Unternehmen, dennoch ist eine Tunnelbauer-Website, die einzig mit Maschinen und Zahlen prahlt, inhaltlich dürftig. Es mag interessant sein, mit welch‘ wuchtigen Maschinen der Tunnel in den Berg getrieben wird, aber so gross auch Maschinen und so detailliert auch Bohrpläne sein mögen – sie sind dennoch nur die Suppe. Denn das Salz sind und bleiben die Menschen.

Das Kombinieren von Maschinendetails – wie zum Beispiel die 2700 Tonnen Gewicht auf 400 Meter Länge der Gripper-Tunnelbohrmaschine – mit Geschichten der Menschen, die dieses Ungeheuer während Jahren bedient und gezähmt haben, wäre eine faszinierende Lektüre auf mancher Website.

Aber dazu bräuchte es vorab – in den Worten meiner Branchenfachwörter – eine differenzierte Inhaltsstrategie für das Internet und entsprechend kanalgerechte Aufarbeitung von Inhalten.

Meinen Kunden würde ich es jedoch anders verkaufen: Versuchen Sie gar nicht erst, nur mit Fakten zu langweilen und Emotionen zu beschreiben oder abzubilden, sondern lösen Sie ganz einfach Emotionen aus.

Denn genau dort liegt die Stärke von Geschichten.