Verpixelt mit dem QR-Code in die Zukunft.

Sagt Ihnen die Firma Denso Wave aus Japan etwas? Wahrscheinlich ist Ihnen die Firma mindestens so unbekannt wie mir. Dennoch sehen wir mittlerweile fast jeden Tag auf Anzeigen, Plakaten oder Hinweistafeln den von Denso Wave entwickelten QR-Code. QR steht dabei für „Quick Response“: Schnelle Antwort.

Um es vorweg zu nehmen: Mit Ihrem Smartphone können Sie die QR-Codes fotografieren und die jeweils codierten Funktionen aufrufen. So ist meistens hinter einem QR-Code eine einfache Webadresse zu finden, welche per Handy aufgerufen werden kann. Aber man kann damit einiges mehr: Es können Telefonnummern angerufen, Textblöcke ausgelesen, SMS und E-Mails verschickt oder Visitenkarten zur Speicherung angeboten werden.

In einer Zeit, wo Microsoft noch keinen eigenen Browser hatte, die vernetzte Welt von Netscape Navigator beherrscht wurde und nur wahnsinnige Zukunftsforscher an Smartphones glaubten, entwickelten Forscher der Denso Wave 1994 den 2-dimensionalen QR-Code zur Markierung von Baugruppen und Komponenten bei Toyota. Lange Zeit waren jedoch alle 2-dimensionalen Codierungen der Industrie vorbehalten, dies ganz einfach darum, weil uns Konsumenten einerseits der Scanner und anderseits auch die Angebote fehlten. Mit dem Aufkommen der Smartphones und der heutigen Durchdringung sind allerdings mehrere Millionen solcher Geräte in der Schweiz im Einsatz. Und damit sind auch mehrere Millionen potenzielle Scanner für QR-Codes in den Händen von Entscheidungsträgern und Konsumenten. Denn mehr als eine Fotofunktion und eine kostenlose App zur Decodierung (Auslesung) von QR-Codes sind nicht nötig. Und genau darum werden QR-Codes auch hierzulande immer mehr für weiterführende Informationen oder Funktionen eingesetzt. Die Popularität steigt und damit auch die Angebote und Möglichkeiten.

Vor allem in der Werbung – aber nicht nur – sieht man den QR-Code immer häufiger. Dass Konsumenten dabei sehr oft Vergünstigungen, Rabatte oder Gutscheine erwarten, hat leider die Werbewirtschaft verschuldet. Wie beispielsweise die Stadt Zürich mit den „Art Loops“ (Kunstspaziergängen) beweist, geht es nämlich auch anders. Die Infotafeln zu den jeweiligen Kunstobjekten führen über QR-Codes zu Websites, welche tiefergehende Informationen zum Künstler und Kunstobjekt aufrufen.

Und genau da liegt die grosse Stärke der QR-Codes: Interessierte müssen nicht mehr mühsam Webadressen, Telefonnummern oder Kontaktkarten abtippen, sondern können bequem über den Fotoapparat des Smartphones die entsprechenden Informationen direkt abrufen. Die Möglichkeiten, die sich dabei bieten, sind noch lange nicht ausgeschöpft und werden in Zukunft bestimmt ein weiteres Mal unseren Umgang mit Smartphones neu definieren.


Das können Sie in QR-Codes verpacken:

  1. Webadressen
    Sie können Webadressen als QR-Codes speichern. Das Beispiel 1 führt sie zur Homepage der Bernardini + Schnyder GmbH.
    1 https_bspublic
  2. Textblöcke
    Textblöcke bis ca. 3000 Zeichen lassen sich in einem QR-Codes „verstecken“. Beispiel 2 enthält einen Text der Website von Bernardini + Schnyder GmbH.2 bs_text
  3. Telefonnummer
    Damit potenzielle Kunden direkt auf ein Sonderangebot reagieren können, speichern Sie die entsprechende Telefonnummer als QR-Code. Mit Beispiel 3 rufen Sie die Telefonnummer der Bernardini + Schnyder GmbH auf.3 bs_sms_neu
  1. E-Mails
    Auch E-Mails lassen sich in einen QR-Code verpacken. Beispiel 4 ruft eine E-Mailvorlage auf. Ich freue mich auf Ihre Mails 😉
    qrcode-e-mail 
  2. Visitenkarten
    Mit Beispiel 5 können Sie meine Kontaktdaten direkt in ihrem Handy speichern.4 bs_vcard
  1. Weiter lassen sich Orte (über Längen- und Breitengrad), Bookmarks, SMS, Tickets, Produkt-IDs oder WiFi-Zugangsdaten als QR-Codes für Konsumenten vereinfacht zugänglich machen.

Wichtig!

Als Anbieter:
Wenn Sie mit QR-Codes arbeiten, müssen Ihre Websites für mobile Endgeräte optimiert sein. Jede halbwegs seriöse Webagentur wird Sie diesbezüglich gut beraten und auch günstige – weil standardisierte – QR-Landingpages anbieten.

Als Konsument:
Auch über QR-Codes lässt sich Humbug betreiben. Scannen Sie nur QR-Codes, denen Sie vertrauen und lassen Sie die QR-Leser NIE automatisch Funktionen ausführen.

Generatoren und Leser
Auf folgenden Websites können Sie kostenlos eigene QR-Codes generieren:

Kostenlose QR-Leser gibt es für alle Betriebssysteme mobiler Endgeräte (Android, Windows, iOS). Suchen Sie im jeweiligen Appstore nach „QR Leser“ oder „QR Reader“ und installieren Sie die App, die für Sie am besten geeignet ist.