Das Analysetool ist installiert, die Daten kommen rein, die Zahlen sind erstaunlich hoch (oder verdammt niedrig), das Wissen um deren Bedeutung oft inexistent, aber die Freude dennoch unfassbar gross: Denn als PowerPoint-Gesellschaft ist nicht Wissen gefragt, sondern Präsentationstalent.
War das nun böse?
Zahlen nützen Ihnen nichts, wenn Sie nicht verstehen, was sie bedeuten. Ein Gewinnrückgang lässt sich mit Problemen («Scheisse!») oder mit ausserordentlichen Investitionen («Geil!») erklären: 1 + 1!
In der Web-Analytik verhält es sich ähnlich: Reine Besucherzahlen sind keine Aussagen, und ohne «Ereignisse» lassen sich zwar farbige Kuchendiagramme generieren, aber nicht zwingend Schlussfolgerungen ziehen. Eine Zahl ist nur eine Zahl, aber im Zusammenspiel mit einer Verhaltensweise kann sie eine mächtige Aussage zum Besucherstrom und -verhalten werden.
Rückschlüsse können Sie erst ziehen, wenn die richtigen Problematiken und Fragen dazu beschrieben werden, das Team aufgestellt ist und die Analysetools eingerichtet sind.
Die Fragen zur Webanalyse sind dann beispielsweise, was die grundsätzlichen Onlineziele des Unternehmens sind, welche Interaktionen im Detail analysiert werden sollen, ob und welche Call-to-Actions verfolgt werden müssen, ob es A/B-Testings braucht (und, wenn nein, warum nicht), ob Google Analytics die beste Lösung für die Firma ist oder ob es andere Lösungen gibt, ob in der Firma Ressourcen und Intelligenz vorhanden sind, um die Daten zu interpretieren und ob es ein Budget dafür gibt.
Dass Wissen Macht ist, steht ausser Frage. Im Web bedeutet Macht, besser als die anderen zu sein, schneller und optimaler zu reagieren, auf Kundenbedürfnisse einzugehen und den Kundenvorteil zum Unternehmensvorteil zu machen: Verstehen Sie Ihre Zahlen! Und handeln Sie danach.