Kreativ & glaubwürdig?

Wenn KI-Tools Texte schreiben, Zeichnungen anfertigen, Musik komponieren oder Bilder generieren, die von menschlichen Kreationen kaum mehr zu unterscheiden sind, stellt sich die Frage, was entscheidender für die Beurteilung der Echtheit eines Inhalts ist: seine Qualität oder sein Ursprung?

Oder anders gesagt: Ist es relevant, wer oder was etwas geschrieben, gezeichnet oder komponiert hat, oder ist vor allem die Qualität des Werks ausschlaggebend?

KI kann Kunstwerke schaffen – und dies (leider?) mit beeindruckender Qualität und einer mehrheitsfähigen Kreativität (!).

Brockhaus definiert «Kreativität» als «schöpferisches Vermögen, das sich im menschlichen Handeln oder Denken realisiert und einerseits durch Neuartigkeit oder Originalität gekennzeichnet ist, andererseits aber auch einen sinnvollen und erkennbaren Bezug zur Lösung technischer, menschlicher oder sozialpolitischer Probleme aufweist».

Kreativität ist folglich viel mehr als die Skizze oder der Text allein. In der menschlichen Kreativität wird eben auch ein emotionaler Konflikt verarbeitet, sie beinhaltet eine Kommunikationsabsicht des Künstlers.

Und damit vermischen sich Kreativität und Authentizität zu einer einzigen Grösse: Denn erst das Zusammenspiel und Durcheinanderwirbeln von Wissen, Erfahrung, Traumata, Glück, Emotion, Intuition (!), Liebe und Verstossensein, welche alle künstlichen Intelligenzen nur simulieren können, und einem «verarbeitenden» Prozess – sei es Schreiben, Zeichnen, Komponieren, Gestalten, Nach- und Querdenken – machen glaubwürdige Kreativität aus.

«Echte» Kreativität ohne Bewusstsein ist folglich nicht möglich, sondern spiegelt maximal eine statistische Berechnung und Simulation wider.

Doch können wir uns sicher sein, dass das stimmt …? Oder steht womöglich zusätzlich unsere Definition von Bewusstsein auf der Kippe?

Was waren die Probleme?

Die Faszination für künstliche Intelligenz hat seit der Lancierung von ChatGPT die Marketingwelt, Webstrategen, -konzepter und -designer, Texter und alle nah- und fernverwandten Berufe im Sturm erobert.

Mit Versprechen von Automatisierung, Personalisierung und Effizienzsteigerung werden seither inflationär vermeintlich neue Technologien wie Wundermittel gefeiert. Doch abgesehen davon, dass wir seit Jahren (!) mit «KI» (im Hintergrund) leben und arbeiten, stellt sich inmitten dieser fast beängstigenden Euphorie die grundlegende Frage: Welche Probleme lösen wir damit?

«KI» bietet Lösungen für nahezu jedes denkbare Szenario: Datenanalyse, Kundeninteraktion, Automatisierung, … – aber sind diese Lösungen notwendig?

Gibt es denn «das» Problem, welches es zu lösen gilt? Oder wird die Technologie um ihrer selbst willen gefeiert?

Ist «KI» unser neues Goldenes Kalb?

Agenturen, Unternehmensberaterinnen, Manager, Webverantwortliche oder CTOs stürzen sich auf neue Tools und Plattformen, geblendet von den Möglichkeiten, die ihnen womöglich von Menschen (!) versprochen oder (Paradoxon!) im LinkedIn-, Instagram- oder Facebook-Stream von einem Algorithmus – «KI»! – vorgeschlagen wurden.

Natürlich sind Predictive Analytics, Chatbots, automatisierte Content-Erstellung, günstige Bilder, dynamisch erstellte Protokolle oder scheinbar kostenlose Übersetzungen etc. verlockend.

Wenn wir jedoch «KI» unkritisch einsetzen, riskieren wir, sie zu unserem neuen Goldenen Kalb zu machen, einem Symbol blinder Verehrung.

Die neuen technologischen Möglichkeiten als das zu betrachten, was sie sind – mächtige Werkzeuge, einzusetzen mit Bedacht und im richtigen Kontext –, integriert sie im Alltag, ohne dort disruptiv zu wirken, wo es sinnlos ist.

Was wohl auf den ersten Tontafeln von Moses stand?

Datenschutz vs. Benutzererfahrung.

In einer Zeit, in der digitale Interaktionen den Ton angeben, sind Kontaktformulare zu einem Eckpfeiler der Webkommunikation geworden. Sie können individuell angepasst werden und versprechen eine reibungslose Kommunikation mit den Benutzern.

Doch hinter der Fassade der Bequemlichkeit lauert ein heikles Dilemma: der Datenschutz.

Auf der einen Seite bieten Kontaktformulare eine Reihe von Vorteilen: Sie können Anfragen von Userinnen effizient verarbeiten, Interessierten relevante Informationen und sogar personalisierte Empfehlungen liefern. Diese Funktionalitäten erhöhen zweifellos die Benutzerzufriedenheit und fördern die Kundenbindung.

«Dynamische» Kontaktformulare erfordern jedoch oft den Zugriff auf eine Fülle von Daten – von persönlichen Informationen über die Suchenden bis hin zu ihrem Navigationsverhalten. Diese Daten können von Unternehmen genutzt werden, um detaillierte Userprofile zu erstellen und gezielte Marketingstrategien zu entwickeln.

Das Paradoxon liegt darin, dass diejenigen, die diese Formulare konsultieren, oft nicht ausreichend darüber informiert sind, welche Daten genau gesammelt und wie sie verwendet werden. Viele Anwender sind sich der komplexen Algorithmen und der damit verbundenen Datenschutzrisiken nicht bewusst, wenn sie ihre Anfragen über solche Formulare stellen.

Nur Unternehmen können dieses Dilemma lösen: Sie müssen klar kennzeichnen, wie und ob Daten verarbeitet werden, und tatsächlich fragen, ob der User dies auch «will» oder ob die Nutzerin bewusst auf Automatismen verzichten möchte.

«Intelligente» Kontaktformulare können ein nützliches Werkzeug sein, aber nur wenn sie im Einklang mit den Datenschutzprinzipien und in Begleitung einer offenen und klaren Kommunikation betrieben werden.

Komisch, dass man dies im Jahr 2024 immer wieder (und immer noch!) betonen muss.