Gschwndgkt.

Schnelligkeit im Internet verführt zu Oberflächlichkeit: Wissen wird zu Information reduziert, Tiefe und Reflexion bleiben auf der Strecke – böses Storytelling!

 War’s das mit der Information?

 Weiterlesen braucht niemand mehr: Es ist alles gesagt, reduziert, komprimiert.

 Dass Inhalte immer weiter verdichtet werden, ist dem Zeitgeist ge- und von der Technologie verschuldet: Artikel und selbst komplexe Sachverhalte werden zu kurzen, klickfreundlichen Überschriften, lange Videos zu einminütigen Social-Media-Clips.

 Dass in diesem Zusammenhang der Begriff der Effizienz verwendet wird, ist irreführend, denn die Verkürzung von komplexen Inhalten hat vielmehr mit Informationsreduktion als mit Effizienz zu tun.

 In der Kürze liegt die grosse Gefahr, zu denken, man würde sich wirklich informieren.

Doch im «zu denken, man würde» liegt der Hund begraben.

 Die Geschwndgkt, mit der heutzutage Informationen, Geschichten, Sachverhalte, Produktinformationen und Weltpolitik geteilt, publiziert und oberflächlich rezipiert werden, täuscht eine Inhaltstiefe vor, die tatsächlich nicht existiert.

Es bleibt ein Gefühl von Wissen, das aber mangels Fundierung einer kritischen Überprüfung nicht statthalten kann.

 Und genau in diesem Punkt unterscheidet sich gutes von schlechtem Storytelling.

 Schneller Informationsfluss hat auch seine Vorteile: In Notfällen, bei Katastrophen oder bei profanen Sicherheitsupdates ist Geschwindigkeit essenziell.

 Bei komplexen Themen liegt die Kunst des modernen Storytellings aber nicht in der Verknappung der Inhalte, sondern in der Verführung zum Lesen und darin, Inhalte so aufzubereiten, dass Menschen sie verstehen und verinnerlichen wollen.

 Und dies, ohne dass ChatGPT & Co. es «verkacken».

 Kein Fehler – richtig gelesen!

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