Was Vertrauen mit SSL zu tun hat.

Mit SSL werden die Echtheit des kontaktierten Servers überprüft und die Kommunikation zwischen Server und Internetbrowser verschlüsselt. Oder einfacher ausgedrückt: SSL stellt sicher, dass Sie die Informationen von dem Server erhalten, den Sie angesurft haben (und nicht von einem dazwischengeschalteten Hacker), und dass die Kommunikation – beispielsweise Logindaten, Formulare oder das Klickverhalten – verschlüsselt wird.

Dass Chrome ab Juli 2018 generell warnen wird, wenn man eine unverschlüsselte Seite besucht, ist insofern neu, als bisher nur gewarnt wurde, wenn Logindaten (Passwörter!) übermittelt werden sollten. Diese Änderung ist sinnvoll, da Hackerangriffe zunehmen und Internetnutzer generell leichtfertig mit Daten umgehen. Alles, was Sie im Internet unverschlüsselt verschicken, lässt sich wie eine Postkarte lesen: Kontaktformulare, Newsletteranmeldungen oder Umfrageantworten. SSL (oder eigentlich richtiger: TLS) erschwert das – je nach Verschlüsselungsgrad – ungemein und gehört zum Industriestandard beim Onlinebanking oder Dienste ähnlicher Tragweite.

Für die meisten Websites mag das hysterisch klingen, aber im Zeitalter von Fake News und teils aggressiven Hackversuchen ist Authentizität zentral. Dabei geht’s um die Frage, ob man den Inhalten glauben darf oder nicht. Sind der Absender oder der Herausgeber aus Sicht des Internetnutzers rechtschaffen, wird den Informationen vertraut.

Und damit wären wir beim wichtigsten Wort in Beziehungsfragen – sei es zwischen Menschen untereinander oder zwischen Unternehmen und Menschen: Vertrauen.

Wenn Ihre Website nicht SSL-verschlüsselt ist, holen Sie das dringend nach! In den meisten Fällen hat das keine Kostenexplosion zur Folge. Und wenn doch, holen Sie sich guten Rat bei einem Dritten.

Sind die GDPR Schrott?!

Mit den neuen Datenschutzbestimmungen der EU («GDPR») beschäftigen wir uns als Webagentur und Dienstleister seit mehreren Monaten, und seit ein paar Wochen haben die Schweizer Medien das Thema entdeckt. Die Bestimmungen sind ab dem 25. Mai 2018 Gesetz.

Wenn Sie annehmen, dass ich in dieser Kolumne das GDPR scharf kritisiere, täuschen Sie sich: Ja, natürlich, es ist ein Moloch, es ist zu kompliziert formuliert, und man hätte es einfacher machen können. Aber Datenschutz ist kein Selbstzweck einer Behörde – wie man bei der Eurobanane denken oder der legendären Gurkenverordnung hatte denken können –, sondern das Recht auf Einsicht, Änderung und Löschung der personenbezogenen Daten eines jeden Bürgers. Und das betrifft ausnahmsweise nicht (nur) das Leben der anderen.

Nicht die GDPR sind das Problem, wie mancher Kritiker lauthals poltert, sondern die Unternehmen, die unser Datenmaterial missbrauchen, Krankenkassen (!), die uns – wie verschiedene Medien Anfang Mai berichteten – auf Schritt und Tritt im Internet verfolgen …

Gleichzeitig müssen wir uns an die eigene Nase fassen: Ununterbrochen schenken wir Facebook, Google & Co. gigaweise Daten über unsere Standorte, Lieblingsrestaurants und politischen Einsichten. Dass diese Dienste kostenlos seien, ist «Etikettenschwindel». Aber wo es für uns bequem ist, bleibt der Datenschutz auf der Strecke.

Bisweilen muss man uns vor uns selbst schützen, und viele Unternehmen gehören bezüglich Datenschutz an die kurze Leine.

Nein – um auf die Eingangsfrage zu antworten –, die GDPR sind kein Schrott. Denn nur weil man etwas hätte besser machen können, ist es nicht grundsätzlich falsch. Es ist gut und richtig, dass diese Diskussion breit geführt wird und dass den Unternehmen ein Datenkorsett angelegt wird.

Meine Daten gehören mir. Punkt.

Ist Bequemlichkeit gefährlich?

Schon seit jeher sind persönliche Butler ein Traum vieler Menschen: Wir kennen sie aus alten Hollywoodfilmen, wo sie die Wünsche ihrer wohlsituierten Arbeitgeber von den Lippen ablesen und immer zur rechten Zeit am richtigen Ort sind – und zudem beherrschen sie die fettesten aller Limousinen. Sie vereinfachen das Leben, weil sie Dinge erledigen, die man zwar selbst machen könnte – aber man möchte doch Wichtigeres tun: idealerweise nichts.

Diener, so habe ich gelesen, üben (zumindest auf Männer) die gleiche Faszination aus wie James Bond.

Mittlerweile hat jeder von uns etliche Butler, die für uns tätig sind – zumindest wenn es um informationsbasierte Arbeiten geht: Nur heissen die heute nicht mehr «James», sondern «Siri», «Alexa», «Cortana» oder «Google Assistent», um nur vier zu nennen.

Künstliche Intelligenz (KI; engl. AI) ist in den Medien omnipräsent: Es scheint nichts zu geben, was damit nicht gelöst werden könnte – und doch ist dies eine Technologie voller Unwägbarkeiten.

Dass sich durch den Einsatz von KI neue Möglichkeiten der automatischen Datenverarbeitung eröffnen, steht ausser Frage. Wir alle nutzen tagtäglich Formen davon – und wissen es meistens nicht einmal: Etwa wenn wir im Onlinebanking unser Budget analysieren lassen, Google uns schlaue und präzise Suchergebnisse liefert oder ein Navigationssystem in Echtzeit die beste Route vorschlägt. Dabei werden – vereinfacht ausgedrückt – Daten auf Muster hin analysiert, die Ergebnisse hochgerechnet und personalisiert präsentiert.

Ob die Dienste wahnsinnig intelligent oder wir extrem einfach zu durchschauen sind, lässt sich nicht abschliessend beantworten – aber die zweite Option scheint realistischer.

Klar ist: Ein Butler weiss beträchtlich viel über uns – wir sollten nicht allen vertrauen.