KI hilft, ersetzt nicht, der Mensch führt.

KI als Katalysator, nicht als Rotstift

Gut möglich, dass wir falschliegen, wenn wir bei der Arbeit mit künstlicher Intelligenz zuerst an Einsparungen denken.

Vielleicht geht es gar nicht darum, mit KI weniger Zeit aufzuwenden, weniger Menschen zu beschäftigen oder weniger Budget einzusetzen, sondern vielmehr darum, mit künstlicher Intelligenz und den vorhandenen Ressourcen besser, kreativer, effizienter, produktiver, umfangreicher, spielerischer, präziser, mutiger und vernetzter zu arbeiten als je zuvor.

Die Diskussionen drehen sich – verständlicherweise – um Kreativitäts- und Jobverlust, diffuse Existenzängste und ein seltsam ungutes Zukunftsgefühl. Der Twist wäre, dass es dabei nicht (zwingend) um Rationalisierung und Ressourceneinsparungen, sondern womöglich viel eher um die Erweiterung des kreativen und produktiven Spielraums geht.

Algorithmen schreiben Texte, kreieren Bilder und Filme, komponieren und arrangieren Musik, programmieren einfache Apps. Das (und nicht nur das) ist längst Alltagsrealität in unserer Branche. Nur ist diese Realität womöglich falsch bewertet, wenn wir sie einzig durch die Brille von Effizienz und Produktivität betrachten.

Denn was KI eben auch bietet, ist ein Resonanzraum: Der kreative Prozess besteht aus Umwegen, Sackgassen, Wutausbrüchen, Tränen, Euphorie, Langeweile, Diskussionen, Stillstand, Leere … – und dann: Glück, Magie, Staunen und diesem einen Moment, in dem ganz plötzlich alles einen Sinn ergibt.

Wenn wir den Gedanken weiterspinnen und aufhören, über Einsparpotenziale zu reden, um stattdessen über Potenzialausschöpfung nachzudenken, verändert sich der Blick. Und der lässt das Schiff zu Neuem auslaufen und nicht im Altbekannten kentern.

KI macht nicht weniger nötig, sondern mehr möglich – so war’s gedacht, nicht andersrum!