Wenn «KI» zum Problem wird.

Die Begeisterung rund um künstliche Intelligenz ist ungebremst. Nicht nur bei Anwendern, sondern mitunter fast noch mehr bei Aktionärinnen: Die Einsatz- und Verdienstmöglichkeiten scheinen unendlich.

Während Gemini, ChatGPT, Claude, Jasper, Copilot, Perplexity, Llama 3, Amazon Q und wie sie alle heissen Unmengen an Texten, Bildern oder Videos in Sekundenschnelle generieren können, bewegen wir uns tatsächlich damit zugleich in eine paradoxe Welt des Überangebots. An Mangel an Informationen, Desinformationen, Bildern, Texten, Filmen, Konzepten, Ideen, Musik und sonstigem was sich per „Prompting“ generieren lässt, werden wir eindeutig nie mehr (!) leiden – doch das Übermass stellt uns vor neuen Problemen.

Die Fähigkeit, Inhalte nicht nur zu konsumieren, sondern sie kritisch zu hinterfragen, zu bewerten und dessen Authentizität zu einzuschätzen, wird zur Pflicht eines jeden von uns: Wer kuratiert, trennt Wissenswertes von Belanglosem, setzt Prioritäten und schafft Klarheit.

Handverlesenes bekommt womöglich einen neuen und wichtigen Stellenwert: So wie eine seltene Antiquität an Wert gewinnt, bekommt eine sorgsam kuratierte Auswahl und Aufbereitung von Inhalten eine kulturelle, wirtschaftliche und wahrheitsrelevante Bedeutsamkeit.

Denn im Übermass von Informationen wird es uns als Individuen langfristig unmöglich sein, mögliche Inhalte auf Wahrheit zu überprüfen und oder dessen Unterhaltungswert zu bewerten.

Und was früher gut war, muss heute nicht schlecht sein: Von vertrauenswürdigen Verlagen, Medienhäusern, Künstlern, Wissenschaftlern, Freunden oder schlicht von Unternehmen kuratierte Inhalte darf erwartet werden, dass sie dem Informationsbedürfnis einer einzelnen Person oder Menschengruppe gerecht werden.

Vertrauen wird damit zur Währung.

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