Einfach falsch

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Nein, das ist kein Fehler im ersten Absatz. Es beschreibt ganz gut, wie einige Unternehmen bei der Erstellung neuer Websites oder beim Redesign bestehender Internetpräsenzen vorgehen: Sie beginnen von hinten.

Nun kann «von hinten» beginnen durchaus eine Erzählform eines preisverdächtigen Romans oder einer dadaistischen Geschichte aus Zürich sein. Für optimal erstellte Websites, die nicht nur gut gefunden werden, sondern auch Freude am Inhalt machen sollen (weil die Texte einfach «geil» geschrieben oder die Bilder perfekt «geshootet» sind – wie die jüngere Marketinggeneration an dieser Stelle schreiben würde), sollte man der Reihe nach vorgehen.

Wenn man beispielsweise einer seriösen Web-Agentur – wie mir kürzlich zugetragen wurde – ein Manuskript aller Website-Texte vorlegt und ein paar Tage später eine Stichwortliste nachliefert, mit der die Website «bitte gefunden werden soll», wird’s insofern dann schwierig, wenn die Manuskripte nicht ansatzweise den Grundregeln optimaler Website-Texte entsprechen. Vollends absurd wird’s aber, wenn der Kunde einer Überarbeitung der Manuskripte nicht zustimmt: Man soll die Auffindbarkeit bitte «einfach» anders lösen.

Versagt hat auf Agenturseite der Kundenberater, der es verpasst hat, die konzeptionellen Zusammenhänge zu erklären bzw. auf die technischen Abhängigkeiten hinzuweisen. Gleichzeitig würde es aber manchem Marketingverantwortlichen auf Kundenseite gut tun, auf die Erfahrungswerte von Profis zu vertrauen und nicht so – Achtung: Kraftwort! – verflucht beratungsresistent zu sein.

Es ist nun mal so: Nach dem Sex das Kondom zu überstülpen, ist eine ziemlich doofe Idee.