Dead-On-Arrival.

Vor ein paar Tagen war ich im Fachhandel und habe mir ein subventioniertes Handy gekauft: Dann nach Hause geeilt, mit grosser Vorfreude ausgepackt, eingesteckt, gestartet und gewartet.

Und weil ich nach zehn Minuten Wartezeit immer noch kein Logo zu sehen bekam, begann ich zuerst an mir, dann am Handy, dann am WLAN, dann am Provider, dann am Verkäufer, dann an der Welt und schlussendlich an Gott zu zweifeln. Aber Sie wissen, wie so was endet: Entweder man behält die Ruhe, packt alles ordentlich ein und bringt’s zurück oder schmeisst die ganze Sache baseballmässig an die Wand.

Ersteres ist wirtschaftlich gesehen die bessere Lösung; aus Sicht der Psychohygiene kann aber die zweite Lösung – zumindest kurzfristig – zu ungeahnten, emotionalen Höheflügen führen. Hätte mich der Anruf eines ehemaligen Kunden meiner alten Agentur nicht aufgehalten, dann wäre das Scheissding an der Wand zerschellt.

Ob ich seine neue Website gesehen hätte, wurde ich gefragt. Ich verneinte und erkundigte mich nach der Webadresse. Er buchstabierte mir die Webadresse derart langsam, dass mich die Warterei zwischen den einzelnen Buchstaben an meine neue (mobiltechnische und kaputte) Errungenschaft erinnerte. Ganz billig sei die Website gewesen, fügte er stolz hinzu, von einem Studenten gebaut.

Ich tippte die Webadresse auf dem alten Handy ein und bekam eine durchaus farbige, aber für Handys unbrauchbare Website zu sehen.

DOA, dachte ich.

Schön sei sie ja schon, begann ich zu antworten, aber auf dem Handy sehe sie doch sehr kaputt aus. Das sei schon klar, erwiderte er kurzatmig, ich müsse sie – dänk! – auf dem Laptop angucken.

Es folgte ein längeres Telefonat.

Mittlerweile habe ich ein funktionierendes, neues Handy (DOA-Garantie sei Dank!) und mein ehemaliger Kunde ist mein neuster Kunde. Diese «günstigen Websites» seien ihm unterm Strich viel zu teuer, lässt er sich heute zitieren. 😉