#ichbinalt.

Das Ding da oben nennt man „Hashtag“ und vereinfacht auf sozialen Netzwerken im Internet die Verschlagwortung eines Textes und ermöglicht das automatisierte Zusammenführen von Inhalten unterschiedlichster Quellen.

Wenn ich solche Sätze schreibe, dann frage ich mich zeitweise ernsthaft, ob ich mit dem Internet meinen Lebensunterhalt verdienen will. Aber wie sagt man so schön: Hättest was Gscheites gelernt, dann…

Ja, dann wäre ich steinreich, Putin hätte die Krim in Ruhe gelassen, es würden weltweit keine Kriege wüten, im Mittelmeer keine Menschen ertrinken und im Netz keine Kreditkartennummern geklaut: #friedeaufderwelt

Wenn Sie nun aber erwarten, dass ich schlecht über Hashtags schreibe, dann irren Sie sich. Mir gefällt das Hashtag-Konzept für eine bessere Auffindbarkeit im Netz.

Was mich aber stört, sind Einträge, die ein banales Ferienfoto mit den Etiketten #food #ferien #ichfindsgeil #miami #sogeil #wahnsinn #ichwarda #immerwiedergerne #freunde #yeah etc. verschlagworten. Da würde ich ohne Zögern alle virtuellen Doppelkreuze aus dem Bildschirm saugen, einen realen Morgenstern basteln und mit vollster Wucht in die digitale Sphäre zurückschlagen.

Während früher unter einem gewöhnlichen Sonnenuntergangsbild schlicht „Sonnenuntergang auf Madeira“ stand, so liest man heute #madeira #sonnenuntergang #beautiful #geil #ichwarda #ip6photo.

Dass eine solche Verhäschtägung für Maschinen und newssüchtigen Menschen Sinn machen kann, bezweifle ich nicht.

Gleichzeitig empfinde ich es als Zumutung. Denn im Grunde sagt mir jeder inflationäre #Häschtägger: Wichtig ist nicht, was Du (Mensch!) liest, sondern dass es gefunden wird.

Die Lösung? Zuerst einen treffenden Bildtitel formulieren und dann einen oder zwei Hashtags dazu.

Oder – mir zuliebe – auch nur den Bildtitel. 😉