Neulich am Kontaktformular gescheitert.

Jedes Mal beim Senden eines Kontaktformulars frage ich mich, wie viele Empfänger meine Nachricht lesen, wer sich der Bearbeitung annimmt, ob sich womöglich jemand über die Anfrage nervt und wie lange eine Antwort auf sich warten lässt.

Neulich habe ich fünf Schreinereien für den Zuschnitt und Lieferung einer einfachen Tischplatte aus Eichenholz für meine neue Wohnung per Webformular angefragt. Ist es müssig zu schreiben, dass nur eine einzige Schreinerei innerhalb von wenigen Stunden geantwortet hat? Bis auf einen zweiten Anbieter, der sich nach gut zwei Wochen mit der gewiss gutmeinten Frage „Ist Ihre Tisch-Anfrage noch aktuell?“ in meiner Mailbox meldete, hat sich tatsächlich keine weitere Schreinerei um den einfachen Auftrag bemüht.

Ich frage mich dann ernsthaft, warum Anfragen über Kontaktformulare dermassen oft gar nicht oder dann viel zu spät oder völlig ungenügend beantwortet werden.

Wie oft lassen Sie denn das Telefon klingeln, sehen am Gerät die Nummer und nehmen nicht ab? Haben Sie schon einmal einen potenziellen Kunden am Telefon angeschwiegen? Ihm keine Offerte zugestellt? Keine Fragen beantwortet?

Eben.

Das Ignorieren von Anfragen ist nicht nur unhöflich, sondern zeugt von fehlendem Dienstleistungsgedanken: Dass man dabei auch Aufträge verliert, scheint den verantwortlichen Stellen nicht immer bewusst zu sein.

Wenn Sie ein Kontaktformular publizieren, schreiben Sie bitte auch hin, wer das Formular erhält und bis wann eine Antwort zu erwarten ist. Und wenn eine Anfrage kommt, sollten Sie sie spätestens bis zum nächsten Arbeitstag zufriedenstellend beantworten.

Meine Tischplatte habe ich zwischenzeitlich erhalten:
Die erste Schreinerei hat nicht nur schnell auf meine Anfrage hin reagiert, sondern auch termingerecht und in perfekter Ausführung geliefert.